
Folgend finden Sie nähere Informationen zur Ausgestaltung der anstehenden Umsetzungsphase.
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Projektumfang
Wir werden eine Datenbank aufbauen, die alle regionalen und überregionalen Unterstützungsangebote für Menschen in einer psychischen Belastungssituation enthält. Gesammelt werden sollen vor allem Kontaktdaten, Informationen zum genauen Angebot und zur Verfügbarkeit der Unterstützungsleistungen.
Damit diese Datenbank stets aktuell ist, wird es eine Schnittstelle zu den Anbietern geben, um Unterstützungsangebote zu erfassen und zu aktualisieren.
Die Informationen aus der Angebotsdatenbank sollen über eine Webseite verfügbar gemacht werden und mit anderen Querschnittsmaßnahmen verbunden werden. Hierbei sollen neben Informationen zu den Unterstützungsangeboten auch verschiedene Kontaktmöglichkeiten bereitgestellt werden. Zudem soll die Webseite auch allgemeine Beiträge über psychische Gesundheit enthalten, um die Enttabuisierung des Themas zu unterstützen.
Ein wissenschaftlich qualifizierter Fragebogen soll Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen, schnell zum am besten geeigneten Angebot zu finden. Menschen, die Unterstützung suchen, können den Fragebogen selbst ausfüllen, Angehörige können sich hier ersten Rat holen und Expertinnen sowie Experten in einer Beratungsstelle können diesen Fragebogen als Unterstützung nutzen.
Schließlich ist Wie geht's auch verbunden mit einer Aufmerksamkeitskampagne. Diese soll das neue Angebot bekannter machen, aber auch grundsätzlich einen Beitrag zur Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen leisten.
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Zielgruppen
Die Umsetzung von Wie geht's stellt eine sehr umfangreiche und komplexe Aufgabe dar, die viele Interessensgruppen einschließt. Daher wurden in einem ersten Schritt zunächst junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren als besonders unterstützungsbedürftige Zielgruppe identifiziert. Beispielsweise kann es sich hierbei um Studierende handeln, die für ein Studium in die Region Würzburg gezogen sind und aufgrund der Pandemie keine sozialen Kontakte knüpfen konnten. Für das möglicherweise daraus resultierende Gefühl von Leere und Antriebslosigkeit möchte die Maßnahme Wie geht's geeignete Anlaufstellen bieten.
Schnellstmöglich folgen sollen Angebotssammlungen für Alleinstehende, Alleinerziehende, Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Geflüchtete. Hierbei werden wir auf schon bestehende Angebote in der Region und in anderen Kommunen aufbauen.
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Ergebnisse aus der Öffentlichkeitsbeteiligung
Bei einer Vielzahl von Öffentlichkeitsbeteiligungsformaten im Zeitraum April bis November 2022 haben wir über das Smart-City-Projekt informiert und mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen über Anregungen, Fragen und Wünsche zu den Smart-City-Maßnahmen gesprochen. Unter anderem hatten Bürger:innen die Möglichkeit, hier auf Würzburg Mitmachen, Kommentare mit ihrem Feedback abzugeben. Die Originalkommentare sowie die Projektseite aus der Strategiephase finden Sie hier.
Das Feedback wurde gesammelt und anschließend ausgewertet. Im folgenden Abschnitt wird kurz beschrieben, welchen Nutzen sich die Bürger:innen und Vertreter:innen von Anspruchsgruppen von Wie geht's erhoffen und welche Anforderungen sie an die Umsetzung stellen:
Was ist das Nutzenversprechen der Maßnahme?
Die Maßnahme Wie geht's soll Menschen in Belastungssituationen einen umfassenden Überblick über alle Beratungs- und Unterstützungsangebote in der Region bieten. Betroffene sollen Hilfestellungen bei der Auswahl eines passenden Angebots erhalten. Gleichzeitig soll auch für Angehörige eine Anlaufstelle geboten werden. Wie geht's möchte aber auch Unterstützungsangeboten die Möglichkeit geben, über ihre Arbeit zu informieren und Zielgruppen auf sich aufmerksam zu machen. Zudem sollen Beratende in Vermittlungsgesprächen besser unterstützt werden. Weiterhin soll eine anonyme Auswertung der erhobenen Daten Erkenntnisse über die Entwicklung und den Bedarf des Sozialraums bringen.
Welche Anforderungen gibt es an die Maßnahme?
Wie geht's soll eine breite Auflistung von Angeboten inklusive überregionaler und kleiner Initiativen beinhalten. Hierfür müssen bereits bestehende Datensammlungen übernommen werden. Gleichzeitig bedarf es eines automatischen Abgleichs der Angebotswebseiten, um eine Aktualität der Daten zu garantieren. Damit alle Interessensgruppen das Angebot nutzen können, muss ein barrierefreier Zugang geschaffen werden. Dieser beinhaltet die Verwendung von Leichter Sprache sowie Mehrsprachigkeit. Um zudem auch aufsuchende Beratungsgespräche einbinden und vermitteln zu können, werden analoge Nutzungsmöglichkeiten notwendig.
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Weiteres Vorgehen
Da die Maßnahme Wie geht's auf dem Netzwerk zwischen Betroffenen, Angehörigen und Anlaufstellen basiert, gilt es in den kommenden Monaten ein umfangreiches Fundament zu schaffen. Daher sollen zunächst alle Beratungsstellen der Region gesammelt und mit den Bedürfnissen von Betroffenen sowie Angehörigen verknüpft werden. Dies stellt die Grundlage der geplanten Datenbank dar.
Darauf aufbauend sollen in einem nächsten Schritt die Anforderungen für aktualisierbare Schnittstellen, einen geeigneten Fragebogen und eine barrierefreie Webseite spezifiziert werden.
Schön, dass Sie da sind. Sagen Sie uns Ihre Meinung!
Welche Gedanken haben Sie zur Maßnahme Wie geht's? Haben Sie Wünsche oder Anregungen zur Umsetzung der Maßnahme?
Gute Idee. Hilft aber alles nichts, wenn es zu wenig Psychotherapeuten gibt.
Die Wartezeiten sind ja schon seit Jahrzehnten teilweise so lang, dass die Beschwerden chronisch werden, bevor überhaupt ein Erstgespräch geführt wird. Wichtig wäre hier, viel viel mehr Therapieplätze anzubieten, also auch mehr psychotherapeutische Praxen. Derzeit fangen Programm der Jobcenter und Arbeitsämter einen Teil der Leute auf, indem sie sie tagesklinikähnliche Programme anbieten, die die Menschen stabilisieren und zum Teil bis zu einem Jahr dauern. Sie sind hilfreich, aber eine echte Therapie können sie nicht ersetzen. Sie frisieren nur die Arbeitslosenzahlen, weil diese Programm in den Statistiken als Fortbildung, Trainingsmaßnahme oder Dergleichen gewertet werden. Diese Programme stabilisieren und sind eher wie eine Schmerztablette, die zwar Leiden lindert und dadurch eine Verschlimmerung verhindern kann, die aber die Krankheit nicht heilen hilft - wenngleich Stabilisierung teilweise unumgänglich ist, um eine Therapie überhaupt erst beginnen zu können. Allerdings gehören sie finanziell in den Topf der Krankenversicherungen, nicht der Arbeitsämter. Wir müssen den Arbeitsämtern dankbar sein, dass sie hier einspringen. Letztlich aber wäre es wichtig, die Krankenversorgung in den verantwortungsbereich des Gesundheitsministeriums zurück zu geben, damit das Arbitsministerium die frei gewordenen Ressourcen der Schaffung guter Arbeitsplätze/Ausbildung guter Arbeitskräfte widmen kann. Da aber leider so viele Gesundheitszentrem zu gewinnoroentierten Aktiengesellschaften umfunktioniert worden sind, scheint sich die Therapie psychisch Kranker für sie finanziell einfach nicht zu rechnen. Ein Krankenhaus darf seinen Erfolg aber nicht allein an der Rendite für die Aktionäre messen. Oberste Prämisse ist der Behandlungserfolg.
Hallo Frau Landers,
Sie haben natürlich Recht damit, dass die geplante Maßnahme keine Lösung für fehlende Psychotherapieplätze oder lange Wartezeiten darstellen kann. Die Plattform möchte allerdings auch weiträumig diverse Hilfsangebote, Kontaktmöglichkeiten sowie Präventionsmaßnahmen in den Mittelpunkt stellen. Idealerweise können hierdurch schon erste positive Effekte für die Stärkung der mentalen Gesundheit erzeugt werden.